Geschäftsverlauf: Mehr Importe, weniger Exporte

Die Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2020 der Schokolade-, Backwaren- und Zuckerwarenbranchen zeigen bei der Aussenhandelsentwicklung ähnliche Tendenzen: Die Importe nahmen zu, die Exporte gingen zurück.

Backwaren

  • 2020 wurden rund 12% mehr Standard-Biskuitprodukte und Spezialitäten importiert. Der Importanteil im Schweizer Markt stieg auf 52,5%.
  • Demgegenüber ging in der gleichen Zeit die Menge der exportierten Backwaren um 9% und der Exportumsatz um 16,6% zurück.

Schokolade

  • Der Importanteil auf dem Schweizer Schokolademarkt stieg 2020 von 41% auf 43%.
  • Demgegenüber nahm die Ausfuhrmenge um 11,5 % ab, der damit generierte Umsatz um 13,9%. Mit einem Anteil von 70% ist der Export weiterhin der wichtigste Absatzkanal der Schweizer Schokoladeindustrie.

Zuckerwaren

  • Der Importanteil im Schweizer Zuckerwarenmarkt befand sich 2020 mit 78,3% auf einem sehr hohen – und gegenüber dem Vorjahr um 2,1% gestiegenen – Niveau. Der grösste Teil der deutlich billigeren Importwaren wurde aus Deutschland eingeführt.
  • Im Export sank die Verkaufsmenge um 4 % und der Umsatz überproportional um 12,7 %. Mit einem Anteil von über 80% bleibt der Export der wichtigste Absatzkanal.

Dieser Entwicklung entsprechen die ungleich langen Spiesse, welche Schweizer Hersteller im Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz haben. Grund dafür ist der ungleiche Grenzschutz für Rohstoffe und Verarbeitungsprodukte. Mit der von den Zuckerherstellern aktuell geforderten gesetzlichen Verankerung eines Mindestgrenzschutzes für Zucker würde die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandorts Schweiz weiter geschwächt. Deshalb sollte die Politik auf diese protektionistische Massnahme unbedingt verzichten.