Abschottung des Zuckermarkts schwächt Produktionsstandort Schweiz

Der Entscheid des Parlaments zur Verteuerung des Rohstoffs Zucker in der Schweiz bedeutet eine weitere Schwächung des Produktionsstandorts für marktexponierte Schweizer Lebensmittelhersteller, welche bereits unter der Pandemiekrise leiden.

2020 stieg der Importanteil im Schweizer Schokolade- und Biscuitmarkt auf 43% resp. 53% und bei den Zu-ckerwaren auf über 78%. Gleichzeitig brachen die Exportumsätze ein. Das Vorkrisen-Niveau ist – im Gegensatz zu anderen Exportbranchen – bei weitem noch nicht wieder erreicht. Vor diesem Hintergrund debattierte der Ständerat diese Woche aber nicht etwa über Entlastungsmassnahmen, sondern darüber, wie viele Belastungen den betroffenen Unternehmen noch zusätzlich aufgebürdet werden können. Schliesslich entschied er sich, den Rohstoff Zucker für die nächsten fünf Jahre mittels eines Mindestgrenzschutzes zu verteuern.

Der beispiellose Entscheid zur Festschreibung eines Mindestgrenzschutzes im Gesetz schwächt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen in einem bereits angespannten Umfeld. Die Asymmetrie des Grenzschutzes von Rohstoffen und Verarbeitungsprodukten stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Dort, wo es noch (Teil-)Ausgleichsmechanismen gibt, sind diese einer Erosion ausgesetzt. Mit Blick auf die Investitions- und Planungssicherheit braucht es jetzt ein Konzept zum Ausgleich der aus der Grenzschutz-asymmetrie resultierenden Nachteile, damit wieder Schaffung gleich langer Spiesse geschaffen werden könne.

Links