Schweizer Schokoladenhersteller unter Import- und Kostendruck

Medienmitteilung – CHOCOSUISSE

Bern, 27. März 2023 – Das Inlandgeschäft mit Schweizer Schokolade hat sich 2022 noch nicht vom Pandemie-Tief erholt. Zwar wurde dank des Exportgeschäfts insgesamt wieder mehr Schweizer Schokolade verkauft als im Vorjahr. Hohe Rohstoffpreise stellen die Wertschöpfung am Produktionsstandort Schweiz aber vor Herausforderungen.

Inlandgeschäft weiterhin unter Vorpandemie-Niveau

Die im Inland verkaufte Menge Schweizer Schokolade ging 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % zurück, während der Umsatz um 4,0 % stieg. Unter dem Strich hat sich der Inlandmarkt bis heute noch nicht vom Pandemie-Einbruch erholt: Die im Inland verkaufte Menge Schweizer Schokolade (- 4,7 %) und der damit erzielte Umsatz (- 4,9 %) waren 2022 immer noch tiefer als 2019. Nach dem massiven Anstieg der Schokolade-Importe um über 10 % im Vorjahr gingen die Einfuhren 2022 nur unwesentlich (- 1,5 %) wieder zurück. «Der Druck durch im Ausland hergestellte billigere Ware ist weiterhin hoch und die Treue der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu einheimischen Produkten begrenzt», sagt Daniel Bloch, Vizepräsident von CHOCOSUISSE.

Preis für Schweizer Zucker hat sich verdoppelt

2022 wurden 73,1 % der Schweizer Schokolade exportiert. Das Exportvolumen nahm um 8,3 % und der Exportumsatz um 8,4 % zu. «Mit der Umsatzentwicklung im Exportmarkt konnte der Anstieg der Kosten nicht ausgeglichen werden. So hat sich der Schweizer Zuckerpreis im Jahr 2022 etwa verdoppelt», sagt Beat Vonlanthen, Präsident von CHOCOSUISSE. «Damit zeigt sich noch klarer als schon zuvor: Der vom Parlament fixierte Grenz- und Preisschutz für Zucker ist überflüssig.»

Export als Wachstumsstütze und regulatorische Herausforderungen

Insgesamt erhöhte sich die im In- und Ausland verkaufte Menge Schweizer Schokolade 2022 gegenüber dem Vorjahr dank des Exports um 4,7 %, der damit generierte Umsatz stieg um 6,4 %. Das Exportgeschäft zeigte sich damit erneut als Stütze der Schweizer Schokoladehersteller. Der internationale Konkurrenzdruck ist aber hoch. «Umso mehr sind die Schweizer Schokoladehersteller auf den diskriminierungsfreien Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten und auf den Ausgleich von Grenzschutznachteilen angewiesen», sagt Urs Furrer, Direktor von CHOCOSUISSE.

CHOCOSUISSE ist der als Genossenschaft organisierte Verband der Schweizer Schokoladefabrikanten und vereint die industriellen Hersteller von Schweizer Schokolade und Schokoladeerzeugnissen. Die Mitgliedsunternehmen von CHOCOSUISSE beschäftigen in 16 Fabriken in der Schweiz 4'508 Angestellte und verarbeiten gegen 7 % der in der Schweiz produzierten Verkehrsmilch und rund 30 % des in der Schweiz hergestellten Zuckers.

Für Rückfragen:

Urs Furrer | Direktor CHOCOSUISSE | urs.furrer@chocosuisse.ch