«Foodtura 25» will Berufsfeld Lebensmitteltechnologie attraktiver machen
Seit einiger Zeit herrscht auch in der Lebensmittelbranche Fachkräftemangel. Die Arbeitsgemeinschaft Lebensmitteltechnologen (AG LMT), welche die Aus- und Weiterbildungen im Berufsfeld Lebensmitteltechnologie organisiert und verantwortet, will dies mit verschiedenen Massnahmen ändern.
Tagtäglich leisten Lebensmitteltechnologinnen und -technologen in Schweizer Produktionsbetrieben einen wichtigen Beitrag zur Versorgung des In- und Auslands mit Schokolade, Guetzli, Biskuits, Bonbons, Salzgebäcken und anderen Lebensmittel. Sie stellen dabei die Qualität der Nahrungsmittel, deren Herstellungsprozess und die fachgerechte Verpackung sicher.
Die Grundbildung des Berufsfelds Lebensmitteltechnologie kennt die Ausbildungen als Lebensmitteltechnologin bzw. -technologe (LMT) und Lebensmittelpraktikerin bzw. -praktiker (LMP). Diese werden an drei Schulstandorten in der Deutschschweiz, der Westschweiz und im Tessin angeboten. Lebensmitteltechnologinnen und Lebensmitteltechnologen können sich in ihrer Ausbildung in acht zur Auswahl stehenden Schwerpunkten, darunter Schokolade, Backwaren oder Zuckerwaren, vertiefen.
In der Branche sind die Berufe bekannt. Ausserhalb der Branche ist dem leider nicht immer so. Das will die Arbeitsgemeinschaft LMT zusammen mit Fachleuten aus dem Berufszweig ändern. Nachdem die Revisionen von den von der AG LMT verantworteten Weiterbildungslehrgänge im Jahr 2021 im Wesentlichen erfolgreich abgeschlossen werden konnten, ist momentan mit dem Projekt «Foodtura 25» die Revision der Grundbildungen im Gange.
Der Bund verlangt von den OdA (Organisationen der Arbeitswelt), zu welchen auch die AG LMT gehört, dass die Grundbildungen alle fünf Jahre überprüft und wenn nötig angepasst werden. Oft ist keine Revision der Grundbildung notwendig. «Die Fachgruppe der Arbeitsgemeinschaft LMT hat sich für eine Totalrevision entschieden, weil sie so alle Bereiche einer Überprüfung unterziehen, Synergien nutzen und die Berufe zukunftsgerichtet entwickeln kann», sagt Marco Jetzer, Projektmitglied «Foodtura 25» der AG LMT und Präsident der Kommission für Ausbildungsfragen von CHOCOSUISSE und BISCOSUISSE. Die Fachgruppe setzt sich aktuell aus sechs Personen zusammen, wird aber im Laufe der Revision auf voraussichtlich 20 Personen erweitert. Die Personen stammen aus der Industrie, unterrichten in überbetrieblichen Kursen oder an den Berufsschulen.
342 Personen aus allen drei Lernorten der beruflichen Grundbildung LMT/LMP haben an der Umfrage im Rahmen der 5-Jahres-Überprüfung teilgenommen. Die Umfrage ergab unter anderem, dass der Schulstoff überarbeitet und die Berufe laufend den technologischen Anforderungen angepasst werden sollen. Im Projekt ist zudem eine Anpassung bei den Qualifikationsverfahren vorgesehen. «Wir sind zuversichtlich, dass die beiden Berufe durch die Massnahmen an Attraktivität gewinnen und im Markt sichtbarer werden», sagt Dominik Cadosch, Präsident der AG LMT und der Branchengruppe LMT Schokolade von CHOCOSUISSE.
Da die Revisionen der Grundbildungen frühstens 2025 in Kraft treten können, hat die AG LMT auch noch weitere Aktionen vorgesehen, um die Berufe bekannter zu machen. Darunter fällt unter anderem ein Videowettbewerb, bei dem Lernende ihren Beruf vorstellen und bewerben können.